Aktuell
Stadt Brunsbüttel und Stiftung Mensch starten Projekt zur Quartiersentwicklung in
Brunsbüttel-Süd
Dorothee Martens-Hunfeld, Vorständin Stiftung Mensch, Martin Schmedtje, BM Brunsbüttel und Judith Sierk, Quartiersmanage
Brunsbüttel-Süd soll zu einem Ort werden, an dem gerne gewohnt und nachbarschaftlich aktiv miteinander gelebt wird. Aktuell leben rund 930 Menschen auf der Südseite, die – umschlossen von Gewerbe und Wasser – abgegrenzt vom Rest der Stadt lange Zeit vernachlässigt worden sind. Das aktuelle Stadtbild lässt nur noch erahnen, welchen Charme die Südseite vor Jahrzehnten hatte. Gastronomie und Geschäfte sind längst verschwunden.
Abgesehen vom Bäcker, dem alten Schulgebäude und der Seemannmission gibt es kaum öffentlich zugängliche Räume, an denen gesellschaftliches Leben möglich ist. Seit Beginn des Jahres soll sich daran etwas ändern: Im Auftrag der Stadt ist unter Federführung von Quartiersmanagerin Judith Sierk (Stiftung Mensch) ein Projekt zur Quartiersentwicklung gestartet. Ziel des Projektes ist es, sowohl den Bedarf als auch das Potential des Stadtteils und seiner Bewohner zu ermitteln, anschließend ein Konzept zur Entwicklung der sozialen Infrastruktur zu erstellen und dieses dann ab 2024 auf der Südseite umzusetzen. Finanziell gefördert wird das Projekt vom Deutschen Hilfswerk (Deutsche Fernsehlotterie).
Ein Teil der Bedarfsermittlung hat bereits stattgefunden: Ende Februar verteilte Judith Sierk gemeinsam mit Bürgermeister Martin Schmedtje und engagierten Helferinnen und Helfern der Südseite Fragebögen an jeden Haushalt. Neben Fragen zu Alter, Geschlecht und aktueller Wohnsituation konnten sich die Bewohner*innen über ihren persönlichen Bedarf nach sozialen Angeboten und ihrer Bereitschaft zu nachbarschaftlichem Engagement äußern.
116 ausgefüllte Fragebögen fanden den Weg zurück und geben Aufschluss darüber, was sich viele Südseitler*innen wünschen: Sanierung und Instanthaltung der Straßen und Gebäude, die Verbesserung der Nahversorgung und vor allem aber mehr nachbarschaftliches Miteinander bei regelmäßigen Treffen und Festen in Brunsbüttel-Süd. Viele der Teilnehmer*innen möchten sich gerne einbringen und z. B. bei gemeinsamen Veranstaltungen mithelfen und Ideen zur Stadtteilentwicklung beitragen. Immer wieder wurde der Wunsch nach einem zentralen Ort der Begegnung geäußert. Möglichkeiten dafür gibt es viele in Brunsbüttel-Süd.
Wie geht es nun weiter? Im Sommer wird es ein erstes großes Stadtteilfest geben: Bei gemeinsamen Essen und Trinken, Live-Musik und Spielen für Groß und Klein soll es eine weitere Gelegenheit geben, gemeinsam weitere Ideen zur Quartiersentwicklung zu sammeln und konkret über Möglichkeiten im Viertel zu sprechen. Hier haben auch Bewohner*innen, die den Fragebogen nicht ausgefüllt haben, noch einmal die Chance, sich zu äußern. Besonders die Ideen und Wünsche von Jugendlichen und Kinder werden gesammelt. Für den Herbst ist dann ein weiteres Stadtteilfest geplant.
Dass die Bewohner*innen der Südseite grundsätzlich Lust auf gemeinsame Veranstaltungen und nachbarschaftliches Miteinander haben, war bereits am 26. März beim ersten Dorfflohmarkt spürbar, den Judith Sierk kurzfristig gemeinsam mit der Südseitlerin Ingrid Germer organisierte. An verschiedenen privaten Standorten verkauften Bewohner und Bewohnerinnen Trödel aller Art und waren am Ende des Tages recht zufrieden.
Wiederholungen sind gewünscht und geplant!
Sie haben Fragen, Ideen oder Anregungen zum Projekt in Brunsbüttel-Süd?
Judith Sierk freut sich auf Ihre Kontaktaufnahme per Mail an judith.sierk@stiftung-mensch.com
Dorfflohmarkt-Ingrid Germer-Jan Klöpper