Galerie wieder geöffnet ab Mittwoch, den 20. März 2024 (Frühlingsanfang)
15 bis 19 Uhr

Vor sechs Jahren schlossen Susanne und Jens Rusch ihre Künstlergalerie, weil sie darin einen altersbedingten Abschluss ihres Lebensplanes sahen. Die Westküste hatte einen äußerst aktiven Farbtupfer weniger, denn in den Galerieräumen fanden 16 Jahre lang auch großartige Konzerte und anspruchsvolle Lesungen statt.
Beide blieben jedoch weiterhin bemerkenswert aktiv, sowohl in ihrem karitativen Engagement, wie auch im Atelier. Gleichzeitig nahmen Ausstellungsnachfragen zu und die Aufmerksamkeit im Internet stieg spürbar an. Mehrere Buchveröffentlichungen trugen ihren Teil dazu bei.
„Es war also eindeutig zu früh, den Pinsel beiseite zu legen“ sagt der inzwischen 74jährige Künstler.
In seinem Atelier entstanden weiterhin akribische Gemälde, aber deren Inhalte änderten sich. Frühere Kompromisse, die seine Bilder aus wirtschaftlicher Sicht interessant gemacht hatten, entfielen völlig. Seine Inhalte wurden nun deutlich autobiographischer. Insbesondere Prägungen durch seine Krebserkrankungen wurden nun endlich aufgearbeitet. Hinzu kam eine unausweichliche Auseinandersetzung mit der künstlichen Intelligenz (KI) die zur Zeit weltweit alle Künstler in Unruhe versetzt.
Nach einer anfänglichen Schockstarre entwickelte Rusch Modifizierungen seiner eigenen Gemälde.

Das so erweiterte Inspirations-Spektrum führte zu völlig neuen Bildlösungen, die sich auch in herkömmlicher Manier auf seiner Staffelei niederschlug.
Den entscheidenden Schub aber erhielt sein Schaffen ausgerechnet durch einen leichten Schlaganfall im Oktober 23. Er verwendete u.a. CT- und MRT-Aufnahmen seines eigenen Kopfes, und ließ diese aus der Sicht seiner künstlerischen Vorbilder Hieronymus Bosch und Norman Rockwell neu interpretieren. In vielen weiteren Bearbeitungsschritten entstanden dann finale Interpretationen aus seiner eigenen künstlerischen Sicht. In der Galerie ist so ein zusätzlicher Raum für seine neuen KI-Interpretationen entstanden.
Die Fülle neuer Arbeiten machte es erforderlich, die Galerie in der sogenannten „Petersburger Hängung“ völlig neu zu gestalten. Das bedeutet, dass die Gemälde vom Boden bis zur Decke bedeutend dichter angeordnet werden. Dadurch veränderte sich der Charakter der Galerie von einer Verkaufsgalerie in ein dichtes und niveauvolles Kunstkabinett das man auch einfach nur zum Anschauen betreten kann. Deshalb wird erstmals ein Eintritt erhoben.

Vorerst ist die Galerie lediglich am Mittwoch von 15 bis 19 Uhr geöffnet.
Geführte Präsentationen sind jedoch ab 10 Personen auch nach Absprache möglich.